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WWW.DITISIT.DE         Dit is‘ Königs Wusterhausen                             Ausgabe März 2021  5

                                   Wortes plauderte, gibt es                           her  militärischen Anlagen
                                   dann auch immer „Eine Prise                         zu finden. Es entstand der
                                   Funkgeschichte“. Da wird                            Wirtschaftsrundfunk. Eine
                                   von  prägenden  Menschen,                           Geschichte  erinnert  an  den
                                   Ereignissen  und  Orten  der                        „Dicken“.  Der  Mittelturm
                                   Hörfunkgeschichte erzählt.                          wurde  1925  in  Betrieb
                                   Wie etwa die Geschichte                             genommen und diente als
                                   der Rundfunkpionierin Isolde                        Antennenträger.  Mit  seinen
                                   Hausser, die 1889 in Berlin                         243 Metern war er zu dieser
                                   geboren wurde und in der                            Zeit das höchste Bauwerk
                                   Röhrenentwicklung bei                               in Deutschland. Als am 13.
        Das Senderhaus 1 auf       Telefunken beschäftigt war und   Ein Deutz VMA266,   November 1972 ein Orkan
        dem Funkerberg in Königs   maßgeblich zur Verbesserung   ein betriebsfähiger   mit  gewaltiger  Windstärke
        Wusterhausen ist das älteste   dieses Bauelementes bei-  1000-PS-Dieselmotor, Baujahr   über das Land wehte, hielt er
        Senderhaus Deutschlands.   trug. Auf Anregung  des   1935, der letzte seiner Bauart   den Belastungen nicht stand.
        Im Jahr 1916 wurde es als   Fördervereines gibt es inzwi-  weltweit. Er wird gerne am   Gegen 12.45 Uhr fiel er in
        „Zentralfunkstelle des Heeres“   schen auf dem Funkerberg   letzten Sonntag im Monat für   nordöstlicher Richtung zu
        in Betrieb genommen.       eine  Isolde-Hausser-Straße,   die Besucher des Museums in   Boden.
                                   übrigens die einzige in der   Gang gesetzt - sehr laut und   Fünfzig dieser Geschichten
        Kurzwelle 6005 kHz empfan-  Welt. Zu erfahren ist, was es   sehr beeindruckend.  aus hundert Jahren Rundfunk
        gen, weltweit über stream.fun-  mit dem funkenden Zahnarzt                     hat Rainer Suckow in sei-
        kerberg.de.                auf  sich  hat  oder  wie  die   geführt  wurden.  Da  diese   nem  Buch  „Eine  Prise
        Neben Life-Gästen, wie     Geschichte des Rundfunks in   Versuche erfolgreich waren,   Funkgeschichte“ aufgeschrie-
        zum Beispiel im November   Königs Wusterhausen eigent-  wurde an diesem Platz   ben, erschienen im be.bra
        2019,  Dietmar  Wischmeyer,   lich schon 1911 begann, als   die Zentralfunkstation des   Verlag.
        der mit Rainer Suckow über   auf dem Windmühlenberg   Deutschen Heeres errichtet.   Der  Förderverein  hatte  für
        die Faszination Radio und   (heute  Funkerberg)  erst-  Nach der Entmilitarisierung   das Jubiläumsjahr 2020
        die Kraft des gesprochenen   mals  Funkversuche  durch-  wurde das Sendehaus 1 der   zahlreiche  Veranstaltungen
                                                             Deutschen Reichspost zuge-  geplant.  Allerdings fiel ein
                                                             ordnet. Hans Bredow, ein deut-  großer  Teil davon Corona-
                                                             scher Hochfrequenztechniker   bedingt aus.  Aber für die
                                                                                       Nachstellung des legendären
                                                                                       Weihnachtskonzerts fand man
                                                                                       dann doch eine Möglichkeit.
                                                                                       Es wurde im Maschinensaal
                                                                                       des  Sendehauses  aufge-
                                                                                       zeichnet und kam virtuell zum
                                                                                       Publikum.
                                                                                       Wenn Sie den Förderverein
                                                                                       bei seiner Arbeit unterstützen
                                                             Rainer Suckow, Vorsitzender   wollen, senden Sie bitte eine
                                                             des Förderverein „Sender   Email an:  verein@funkerberg.de
                                                             Königs Wusterhausen“ e.V. -   mit ihrem Namen und ihrer
                                                             hier beim Radiotag 2019.   Adresse.
                                                                                       Sender- und Funktechnikmuseum
                                                             wurde Ministerialdirektor   Funkerberg 20
                                                             im  Reichspostministerium.   Senderhaus 1
         Blick ins Museum - Sehr detailreich vom Förderverein „Sender   Seine  Aufgabe  war  es   15711 Königs Wusterhausen
         Königs Wusterhausen“ e. V. insziniert.              eine  zivile  Nutzung  der  bis-  www.museum.funkerberg.de



























        So sah das Gelände einmal aus. Im Hintergrund das Senderhaus 2 mit dem Sender 21. Ein 100-Kilowatt-Mittelwellensender der Firma
        Telefunken der ursprünglich in Berlin-Tegel in Betrieb genommen worden war und dort das Programm der „Berliner Welle“ abstrahlte.
                                                                                             Fotos und Text: Gerlinde Irmscher
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